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Daubenkrüge aus Kulmbach und Thüringen

PV
25 November 2022
Kulmbacher Daubenkrug Meister Johann Heinrich Haas

Aus Holz wurden von den Böttchern etwa seit dem 16. Jahrhundert nahezu in allen Gegenden Deutschlands Krüge hergestellt. Die Dauben mussten, wie bei einem Fass durch Bänder aus Flechtwerk zusammengehalten werden. Die Wandung konnte durch Schnitzereien oder durch Einlagen aus andersfarbigen Hölzern verziert werden.

Eine Besonderheit stellen die Daubenkrüge aus dem fränkischen und thüringischen Raum dar. Diese Krüge wurden mit einer aufwendigen Zinnmontierung versehen, und deren Wandung wurde mit fein gravierten eingelegten Zinnintarsien fantasievoll ausgeschmückt.

Bei den Daubenkrügen handelt sich zumeist um barocke Humpen aus hölzernen Fassdauben, welche eine Montierung aus Zinn zusammenhält. Der hölzerne Boden und die Dauben werden hier mittels Zinnmontierungen an den beiden Rändern sowie der durchbrochen gearbeiteten Zinnwandung zusammengehalten. Diese ist in vielfältiger Weise kunstvoll ausgearbeitet.

Charakteristik der Daubenkrüge

Die Fertigungsmethode der Gefäße war aufwändig und benötigte das Zusammenwirken mehrerer Handwerker und Kunsthandwerker dies sind Büttner, Bildschnitzer, Zinngießer und Graveure. So ist anzunehmen, daß die Kunden eher aus wohlhabenden Schichten kamen.
Dies ist auch aus den Dekoren ersichtlich, die Jagdmotive und Wappendarstellungen sowie Zunftzeichen zum Thema haben.

Der geschweifte Henkel war eine Spezialität der Kulmbacher Zinngießer (s.u.)

Referenzobjekte Peter Vogt München:

Vergleichbare Stücke im Museum:

Landschaftsmuseum Obermain Kulmbach

Heinz, Klaus
Kulmbacher Daubenkrüge
Katalog zur Ausstellung im Festsaal des Deutschen Zinnfigurenmuseums
Landschaftsmuseum Obermain auf der Plassenburg in Kulmbach, vom 23. Juni bis 19. August 1990

Literatur

Alte Bierkrüge Übersichtskatalog mit Bierkrügen Vogt Battenberg Verlag

Vogt, Johannes, and Peter Vogt. 
Alte Bierkrüge: Sammlerträume; Übersichtskatalog mit Bierkrügen aus fünf Jahrhunderten
Battenberg Verlag, 2007.