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Meißener Porzellan Sammlung Schloss Lustheim

PV
01 November 2021
Meissen Prozellan Sammlung Schloss Lustheim

Dr. Ernst Schneider (1900–1977) Stifter der Meißen Sammlung in Schloss Lustheim

Die Meißener Porzellan-Sammlung Stiftung Ernst Schneider ist die nach der Porzellansammlung in Dresden weltweit größte Kollektion Meißener Porzellans des 18. Jahrhunderts. Seit 1968 befindet sich die Sammlung im Besitz des Bayerischen Nationalmuseums, das für die wertvolle Schenkung ein erstes Zweigmuseum in Schloss Lustheim in der Schleißheimer Schlossanlage einrichtete.

Schneeball Vasensatz mit Vögeln, Modell wohl von Johann Joachim Kaendler, Meißen, 1741

Vergleichsstück im Grassi Museum Leipzig – Objekte im Museum Digital

Diese Soupière mit Unterteller stammt aus dem berühmten Schneeballservice, das 1739 von Johann Joachim Kaendler (1706-1775) entworfen wurde. Seit 1731 war er als Modelleur in der Meissener Manufaktur tätig. Die Bezeichnung des Services rührt daher, dass unzählige plastische Schneeballblüten, -blätter und -zweige die unterschiedlichsten Geschirrteile bedecken.

Provenance/Rights: GRASSI Museum für Angewandte Kunst, Leipzig / ‍‍‍‍‍‍‍Esther Hoyer

Die Präsentation der über 2000 erlesenen Porzellane im Ambiente des kurfürstlichen Lustschlosses stellt ein barockes Ensemble von besonderem Reiz dar. So wurde in Lustheim der Traum vom „Porzellan-Schloss“ Wirklichkeit, der für August den Starken, den Gründer der Meißener Manufaktur, nicht in Erfüllung ging.

Meißen Porzellan Teller mit Fabeltieren dekoriert ca. 1740 (Schloss Lustheim)

Die Sammlung bietet einen umfassenden Überblick über die Produktion der Meißener Porzellanmanufaktur von ihrer Gründung im Jahr 1710 bis in die Zeit des Siebenjährigen Krieges (1756-1763).

Sammlung Schneider Schloss Lustheim Böttgersteinzeug und Böttgerporzellan

Der Bogen spannt sich dabei von Geschirren und Figuren der Böttgerzeit, über die berühmten Chinoiserien des Porzellanmalers Johann Gregorius Höroldt, die von August dem Starken besonders geschätzten „indianischen“ Dekore bis hin zu den plastischen Meisterleistungen des Modelleurs Johann Joachim Kaendler wie sie die lebendig modellierten Tierfiguren bezeugen.

Schneeball Vase Modell wohl von Johann Joachim Kaendler, Meißen, 1741
Schneeball Vase Modell wohl von Johann Joachim Kaendler, Meißen, 1741

Einen besonderen Höhepunkt stellen die zahlreichen Porzellane aus dem Wappenservice des Grafen Sulkowski und dem legendären Schwanenservice des Grafen Heinrich von Brühl dar, die eine Vorstellung vom Glanz barocker Festtafeln geben. (Quelle: Schloss Lustheim)

Literatur

150 herausragenden Porzellane der Sammlung in exzellenten Farbabbildungen mit zahlreichen Details sowie fundierten Erläuterungen ihrer kunst- und kulturhistorischen Bedeutung vorgestellt. Der Bogen spannt sich dabei von Geschirren und Figuren der Böttgerzeit über die berühmten Dekore des Porzellanmalers Johann Gregorius Höroldt bis hin zu den plastischen Meisterleistungen Johann Joachim Kaendlers. Einführende Kapitel zu Baugeschichte und Ausstattung von Schloß Lustheim sowie zur Person des Stifters ergänzen das Bild dieser einzigartigen Sammlung. (Quelle Beck Verlag)

Meißener Porzellan-Sammlung Stiftung Ernst Schneider. München Meißener Porzellan des 18. Jahrhunderts. Die Stiftung Ernst Schneider in Schloß Lustheim. Hrsg. von Renate Eikelmann. München 2004

Meißener Porzellan-Sammlung Stiftung Ernst Schneider. München Meißener Porzellan des 18. Jahrhunderts. Die Stiftung Ernst Schneider in Schloß Lustheim. Hrsg. von Renate Eikelmann. München 2004