Siegburger Schnelle 1565 datiert
Rare 16th century Siegburg stoneware Flagon (Schnelle) dated 1565 with applied reliefs of Judith, Lucretia and Susanna.
The fine white-firing clay available to Siegburg potters was ideal to create elaborate figurative relief ornaments. Siegburg became world famous in the mid 16th century when it took over the lead in stoneware production from Cologne.
Schon im Mittelalter war Siegburg ein Töpferort mit der wohl größten Bedeutung im Rheinland und den übrigen bekannten deutschen Zentren. Basis für diese Stellung sind die Tonlager, die eine feinkörnige und weiß brennende Tonmasse ermöglichen.
Vom frühen 16. Jh. an entstehen die ersten figürlichen Gefäße (Männer und Frauen) in Form von Sturzbechern. Aber erst Mitte des 16. Jh. , als viele Kölner Töpfer nach Siegburg kamen, datiert das feinste Siegburger Steinzeug für das die Staht weit über die Grenzen bis nach England und Skandinavien berühmt wurde. Schlanke, hohe konische Gefäße die sogenannten “Schnellen” wurden mit aufgelegtem Schmuckdekor figürlicher Szenen ausgearbeitet. Die Themen sind der Mythologie und der Bibel entlehnt.
Quelle: S. 18ff Kapitel Siegburg in “Steinzeug und Zinn” Annaliese Ohm, Margit Bauer
Museum für Kunsthandwerk Frankfurt, 1977
Zinndeckel mit Augsburger Marke
Museum Reference and Literature:
Metropolitan Museum New York
https://www.metmuseum.org/art/collection/search/196342
The Charles W. Nichols Collection and the Philadelphia Museum of Art
https://philamuseum.org/collections/permanent/37475.html?mulR=314620230|3
Hinton, J. (2012). The Art of German Stoneware, 1300-1900: From the Charles W. Nichols Collection and the Philadelphia Museum of Art. Philadelphia museum of art.
Relief decoration from molds by Frans Trac, German (active Siegburg), active 1559 – 1568
Siegburger Schnelle: Judith erschlägt Holofernes:
Quelle Lüneburger Stadtachäologie
Für viele Reliefauflagen wurden die Werke bekannter Künstler als Vorlage genutzt. Vor allem christliche Motive entstammen zumeist nicht der Fantasie der Formenschneider, sondern gehen auf die Werke (Holzschnitte, Kupferstiche usw.) anderer Künstler zurück.
Bei Ausgrabungen in Lüneburg wurde eine Schnelle geborgen, deren rechte Reliefauflage auf eine grafische Vorlagen des Künstlers Virgil Solis (1514-1562) zurückgeht.
Judith erschlägt Holofernes, aus: Virgil Solis,
Biblische Figuren deß Alten Testaments. Frankfurt am Main 1565.
Bei der Darstellung der Judith von Virgil Solis handelt es sich um ein Bild im Querformat, das von einem breiten Rahmen umgeben ist. Zu sehen ist – wie auf der Längsauflage der Schnelle – Judith, die mit einen Hammer in der Hand, aus dem Zelt des Holofernes tritt. Holofernes liegt hinter ihr tot am Boden. Anders als auf dem Tonrelief zeigt die graphische Vorlage jedoch noch die Soldaten des Holofernes rechts vom Zelt und im Hintergrund die Stadt Bethulia, auf einem Berg gelegen. Da die Längsauflage, anders als das Originalbild, im Hoch- und nicht im Querformat ist, konnte vermutlich nicht die ganze Szene umgesetzt werden.
Die beiden anderen Reliefauflagen zeigen Judith mit dem abgeschlagenen Kopf des Holofernes in ihrer linken Hand und die Gerechtigkeit mit Schwert und Waage.
Literatur:
Penselin, Anna, Das Steinzeug Siegburger Art mit Motivauflagen aus Lüneburg. In: Denkmalpflege in Lüneburg 2012, 36-50.
Museum für Kunsthandwerk Frankfurt
Sammlung Carl und Petra Amendt ausgestellt Krefelder Kunstmuseum
Merken
Merken
Merken
Merken
Merken
Merken
Merken
Merken
M
Merken
Merken
Merken
Merken
Merken